Gisela Greskamp, Druckerei Hachenburg, Westerwald
Gisela Greskamp bewegt gerne etwas und sie schätzt zudem Gestaltungsmöglichkeiten. Das war auch der Grund, warum sie im Februar dieses Jahres die Geschäftsführung der Druckerei Hachenburg in der gleichnamigen Stadt im Westerwald in Rheinland-Pfalz übernahm. Bei dem mittelständischen Unternehmen mit etwa 80 Mitarbeitern hat sie „jeden Tag fast alles auf dem Tisch“. Bevor Gisela Greskamp die Leitung der Druckerei übernahm, war sie in einem großen Konzern beschäftigt. Dort stellte sie fest, dass die Strukturen sie zu sehr einengten. Nichtsdestotrotz schätzt sie die gemachten Erfahrungen positiv ein: „Ich kann mich jetzt gut in die Entscheidungsprozesse der Kunden aus konzernähnlichem Umfeld hineinversetzen“, so die Unternehmerin.
Das ist gerade für ihre Aufgabe bei Hachenburg äußerst wichtig, denn die qualifizierte und intensive Beratung der Kunden sei ein herausragendes Merkmal ihres Angebotes, sagt die neue Chefin. Aus diesem Grund leiste sich das Unternehmen auch „den Luxus eines eigenen Außendienstes mit vier Mitarbeitern“. Deren Aufgabe ist es ausschließlich, die Kunden zu beraten und ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Angebot zu machen. Dazu sei es unerlässlich, dass sich die Mitarbeiter nicht nur gut in der Druckerei und in den neuesten Produktionstechniken auskennen, sondern auch die Märkte der Kunden kennen. Nur so könne man ihnen etwas Außergewöhnliches anbieten und sich vom Wettbewerb abheben, ist die studierte Wirtschaftsingenieurin überzeugt.
Spezialisiert ist die Druckerei Hachenburg auf qualitativ hochwertige Broschüren und Kataloge. Der Kunde kann von der Druckvorstufe über Druck, Veredelung und Weiterverarbeitung alles aus einer Hand bekommen, sofern er es wünscht. Die Kunden des Unternehmens kommen aus Industrie, Transport, Logistik sowie der Herstellung von Medizin- und Hygieneprodukten. Aber auch Agenturen, Energieversorger und Verlage mit Fachzeitschriften sind darunter.
Zum Maschinenpark gehören insgesamt 24 Druckwerke – sowohl von Manroland als auch von Heidelberger; davon 19 im 3b-Format. Ihre gedruckten Produkte können die Kunden bei Hachenburg auch einlagern und bei Bedarf abrufen: „Das ist ein Stück Service, das viele Kunden schätzen, weil der eigene Lagerplatz oft nicht ausreicht oder nicht vorhanden ist“, stellt Gisela Greskamp immer wieder fest. Derzeit bietet die Druckerei vor allem Offsetdruck an und in kleinem Umfang auch Digitaldruck. Greskamp könnte sich aber durchaus vorstellen, dass dieser Bereich mittelfristig „größer werden könnte“. Die Ingenieurin sieht die weitere Entwicklung der Druckbranche verhalten positiv. Natürlich seien die Preise immer ein Thema, auf der anderen Seite ist sie überzeugt davon, dass gedruckte Produkte auch künftig eine wichtige Rolle im Kommunikationsmix spielen werden. Die Zeitungen seien schließlich auch nicht mit der Erfindung des Radios untergegangen, sondern existierten bis heute.
Auch wenn Gisela Greskamp selbst eher durch Zufall in die Druckbranche gekommen ist, würde sie den Weg aber jederzeit wieder gehen. „Der Beruf ist sehr vielseitig und kein Tag wie der andere“, lautet ihre positive Bilanz.
Stationen
1962 geboren in Meppen
1978-1981 Ausbildung zur Schriftsetzerin
1981-1983 Schriftsetzerin im Fotosatz
1983-1987 Studium Wirtschaftsingenieurwesen Druck
1987-2002 Führungsfunktionen in einer mittelständischen Offsetdruckerei
2003-2008 Geschäftsführende Gesellschafterin einer Druckerei für Direktmarketing
2009-2012 Leitung konzerneigener Druckdienstleister
seit 2013 Geschäftsführerin Druckerei Hachenburg
GE
Mit freundlicher Empfehlung von Druck&Medien, September 2013