Kita-Kinder besuchten die Druckerei Hachenburg und lernten viel über Druckmaschinen, Löcher und Papier
Mündersbach. Lauter bücherinteressierte Kinder der Kita Pusteblume in Mündersbach fanden sich für mehrere Wochen in dem „Projekt der Bücherwürmer“ zusammen. Gleich beim ersten Treffen, bei dem die Teilnehmer ihre Wünsche und Fragen sammelten, hatten sie eine merkwürdige Begegnung. Als die Kinder eines der Bücher in der Bibliothek der Kita aufschlugen, schaute sie ein Wurm an: „Ich heiße Fridolin!“, stellte er sich vor, und er hatte ein riesiges Loch in die Seiten gefressen. Bevor er sich auch noch an der restlichen Bibliothek zu schaffen machte, brachten die Teilnehmer Fridolin erst einmal den richtigen Umgang mit Büchern bei. Mit Experimenten und Spielen testeten sie, was ein Buch aushält und wovor man Gedrucktes schützen muss.
Natürlich wollten die Kinder ein eigenes Buch machen. Die Geschichten waren schnell ausgedacht – wie daraus ein Buch entsteht, darüber informierten sie sich in der Druckerei in Hachenburg. Dort war es richtig spannend und zum Teil ziemlich laut. Sie lernten, dass nur vier Farben – gelb, rot, blau und schwarz – nötig sind, um ein buntes Bild zu drucken, bestaunten Schneidemaschinen, die so viele Blätter gleichzeitig durchschneiden, dass die Kinder sie nicht einmal zählen konnten. Statt Locher gab es Bohrmaschinen, die durch ganz viel Papier Löcher bohrten. Weil die Kinder auch noch gar nicht wussten, wie sie ihre vielen Seiten zu einem Buch zusammenfassen sollten, schauten sie sich genau an, welche Möglichkeiten es zum Buchbinden gibt: kleben, tackern, lochen und mit Drähten oder Fäden verbinden oder falten.
Da die meisten Bücher immer einen tollen Einband haben, kamen die Bücherwürmer auf die Idee, für das Deckblatt ihres Werks selbst Papier zu schöpfen. Hierbei stand ihnen Marlene Neldner mit Rat und Tat zur Seite. Nachdem sie ganz viel Papier eingeweicht hatten, wurde es püriert und gesiebt. Anschließend musste es trocknen. Die Ergebnisse sahen richtig gut aus. Der eingearbeitete Titel des Buches wurde auf einer alten Schreibmaschine getippt.
Unter dem Motto: „Lesen an besonderen Orten“ besuchten die Pusteblume-Kinder auch den Sportplatz und die Bücherei, um dort in einem schönen Rahmen eine Lektüre zu genießen. Damit sie sich an die vielfältigen Aktionen erinnern, gestalteten die jungen Bücherwürmer dann noch ein Tagebuch, das inzwischen viele Seiten umfasst und natürlich fortgesetzt wird.
Mit freundlicher Empfehlung der Rhein-Zeitung, 13.8.2016